Ich weiß noch genau wie mich damals im dritten Trimester der Nestbautrieb überkam – das Babyzimmer musste UNBEDINGT vor der Geburt fertig sein. Kennst du das auch? Oder wartest du lieber entspannt ab bis dein Kind ein paar Monate alt ist?
Ich freue mich sehr, hier bei Anke zu Gast zu sein und dir meine wichtigsten Tipps & Tricks zur Einrichtung des Babyzimmers an die Hand zu geben.
Diese haben sich in meiner Praxis als Einrichtungsexpertin für Kinderzimmer bewährt und ich freue mich, wenn sie auch dir helfen. Damit du lange Freude an dem Zimmer hast.
Wohnpsychologie im Babyzimmer
Warum ein schönes Babyzimmer Sinn macht? Kleine Kinder nehmen Räume als Gefühle und Emotionen wahr – und noch nicht als eigenständiges Zimmer. Denn die richtige Raumwahrnehmung entsteht erst mit einem Alter von etwa vier Jahren. Das beschreibt die Wohnpsychologin Barbara Perfahl in ihrem Buch „Ein Zuhause für die Seele“.
Ich finde diese Erkenntnis sehr spannend und wichtig. Zeigt sie doch, dass ein liebevoll eingerichtetes Babyzimmer nicht nur den Nestbautrieb der Mutter befriedigt, sondern auch für Babys und Kleinkinder ein wichtiger Faktor ist.
Bei der Einrichtung geht es also darum, Geborgenheit sowie ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit zu schaffen. Dafür ist es hilfreich, wenn das Babyzimmer nicht regelmäßig umgeräumt und verändert wird – denn Babys und Kleinkinder lieben Routine.
Daher ist mein Tipp: Plane das Babyzimmer vorausschauend und mitwachsend.
So planst du vorausschauend
Die Bedürfnisse von Kindern ändern sich rasend schnell. Gerade eben musstest du noch jede Nacht die Windeln wechseln und plötzlich ist da ein aktives Kleinkind mit einem Berg an Spielzeug.
Auch wenn du es dir – schwanger oder mit kleinem Säugling – vielleicht nicht vorstellen kannst, das geht schneller als einem manchmal lieb ist.
Überlege daher was sich in den nächsten 2-3 Jahren ändern wird und plane dies gleich mit ein.
Lege fest was das Kinderzimmer alles können soll. Jetzt und in den nächsten Jahren. Möchtest du eine Kuschelecke, einen Bereich zum Spielen, brauchst du hier eine Wickelkommode, soll es einen Aktivbereich geben? Wenn du genau weißt was du dir für das Kinderzimmer wünschst, dann kannst du an die Planung gehen und überlegen wie du das Zimmer einrichtest und wie du die Möbel stellst. Auch wenn du heute vielleicht noch nicht alles kaufst.
Ein Babybett – ja oder nein?
Eine Frage, die mir ganz oft gestellt wird ist: Brauchen wir überhaupt ein Gitterbettchen, das Baby wird doch sowieso bei uns im Schlafzimmer schlafen.
Das stimmt zwar, aber spätestens wenn dein Baby anfängt sich hochzuziehen oder zu robben, solltest du direkt auf ein Bettchen mit niedrigerer Matratze umsteigen. Das kann dann natürlich auch erst einmal im Schlafzimmer stehen. Aber irgendwann wird dein Kind vermutlich in seinem eigenen Zimmer schlafen (und wenn vielleicht nur zum Mittagsschlaf).
Achte unbedingt auf ein Bettchen, das zum Juniorbett umbaubar ist – so kannst du es nutzen bis dein Kind etwa 4 Jahre alt ist. Manche Betten können zudem ausgezogen werden – dann hält es sogar noch länger.
Wohin mit der Wickelkommode?
Ist das Babyzimmer sehr klein, kann es sinnvoll sein, die Wickelkommode auszulagern. Vielleicht hast du ein großes Bad, dann ist hier der perfekte Ort für einen Wickelplatz – inklusive Zugang zu frischem Wasser. Es gibt schöne und platzsparende Lösungen für Wickeltische oder sogar ausklappbare Versionen für die Wand. Wenn die Wickelkommode im Babyzimmer steht, empfehle ich dir die räumliche Nähe zum Kleiderschrank.
Der Kleiderschrank
Auch wenn die Kleidung deines Babys anfangs problemlos in die Wickelkommode passt, rate ich dir zu einem Kleiderschrank. Denn ganz schnell werden die Sachen immer größer, es kommt immer mehr hinzu und irgendwann brauchst du auch Platz für Bettwäsche. Ausnahme: Das Zimmer ist sehr klein, dann kann es Sinn machen, hier nur das nötigste zu verstauen und die restliche Kleidung zum Beispiel in deinem Schrank zu lagern.
Da der Schrank viel Raum einnimmt, macht es Sinn, ihn gleich mit einzuplanen. Wenn du möchtest, dass dein Kind seine/ihre Kleider später selber erreichen kann, sind alternativ eine Kommode und eine hübsche Kleiderstange eine schöne Option.
Plane ausreichen Stauraum
Mit Bett, Wickelkommode und Schrank ist es im Babyzimmer nicht getan. Plane unbedingt von Anfang an ausreichend Stauraum ein, auch wenn dann zu Beginn noch viele leere Regale gibt. So kannst du der Spielzeugflut eines Kleinkindes ganz gelassen entgegenblicken.
Achte darauf, die Verstaumöglichkeiten so zu wählen, dass dein Kleinkind gut selbst drankommt. Ich empfehle meinen Kundinnen immer gerne große Kisten und Körbe. Entweder solche, die in ein Regal geschoben werden können oder freistehende – z.B. aus Seegras. Die sind unglaublich praktisch uns sehen dabei noch gut aus.
Altersunabhängige Deko
Es gibt so unglaublich süße Dekoartikel, Wandtattoos und Poster für Babys. Falls du aber ein Zimmer möchtest, das bis ins Kindergartenalter ohne große Veränderungen genutzt werden kann, rate ich dir, nicht allzu niedliche Motive zu wählen.
Denn dein Kindergartenkind mag vielleicht keine Babymotive mehr, denn es ist ja schon „groß“. Klar darf die Deko niedlich sein, aber vielleicht nicht zu sehr Baby.
Weitere Tipps
Besorge auf jeden Fall einen schönen (idealerweise waschbaren) Teppich, darauf spielt es sich gemütlicher. Wähle aber lieber ein kurzflooriges oder flach gewebtes Modell, sonst wird das Bauklötze bauen schwierig und Kleinteile (später) werden unauffindbar.
Und noch ein wichtiger Tipp: Achte unbedingt auf eine ausreichende Beleuchtung, die Deckenlampe alleine reicht nicht aus. 3-5 Lichtquellen dürfen es im Babyzimmer auf jeden Fall sein.
Mache das Zimmer babysicher
So schön und heimelig ein Baldachin, viele Stofftiere oder ein kuscheliges Nestchen auch sind – verzichte im ersten Jahr lieber darauf. Alternativ kannst du einen Betthimmel direkt unter die Decke hängen oder den Baldachin anfangs einfach hochknoten.
Sichere die Steckdosen und achte auf alle Arten von Stromkabeln, Strippen und Seilen (von Mobilies, Wimpelketten, usw) – diese sollen sich unbedingt außerhalb der Reichweite deines Babys befinden. Heute kann es vielleicht noch nicht greifen – morgen dann aber auf einmal schon. Ehrlich – das kommt manchmal über Nacht. Sorge daher besser vor.
Cordula ist die Gründerin von happy kids interior und Expertin für die Einrichtung von Kinderzimmern. Ortsunabhängig und ganz individuell unterstützt sie Eltern bei der Neu- und Umgestaltung ihrer Kinderzimmer – individuell, kindgerecht und mitwachsend.
Neben ihrer fachlichen Expertise weiß sie als zweifache Mutter auch aus eigener Erfahrung sehr gut welche besonderen Anforderungen es dabei gibt.
Auf www.gethappykids.de kannst du mehr über Cordula und ihre Arbeit erfahren. Dort kannst du dich auch für einen kostenlosen Kinderzimmer Guide eintragen, indem du wertvolle Tipps für das Kinderzimmer erhältst.
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3 comments
Vielen Dank für diesen Beitrag. Die Tipps und Ratschläge haben mir nochmal ordentlich Klarheit verschafft, nachdem ich in der Flut an Möglichkeiten, wie wir unser neues Babyzimmer einrichten sollten, fast schon untergegangen bin.
Ein sehr schöner Beitrag zum Thema „Babyzimmer“. Ich würde immer von Anfang an einen Platz für ein Bücherregal einplanen. Die Kuschelzeit mit einem Buch kommt so schnell. Wir haben auch sehr früh Bücher geschenkt bekommen, so konnten wir diese super verstauen.
Sehr nützliche praktische Ratschläge und tolle Fotos. Diese Dinosaurier sind bezaubernd! Ich denke, ich werde mich nach Kätzchen umsehen, die in einem ähnlichen Stil gezeichnet sind